Unser Leitbild
Integrität ist das Fundament für alles
Gerade in schwierigen Zeiten bieten Leitbilder und Markenwerte Orientierung. Sie schützen unser wichtigstes Gut: Vertrauen der Auftraggeber in unsere Leistung.
Unsere Haltung ist anspruchsvoll, unser Stil unkompliziert, unsere Leistung führend.
Geschäftsführender Gesellschafter André Müller über Leitbilder und die Kunst, ein wachsendes Unternehmen zu führen.
Wenige Ingenieurbüros haben sich so intensiv mit der eigenen DNA auseinandergesetzt wie Sie. Warum haben Sie für sich ein Leitbild formuliert und Energie in Ihre Unternehmenswerte gesteckt?
Dahinter steht der Wille zu gestalten, die Freude zu verändern und Neugierde, etwas Neues zu beginnen. Wir wollen uns mit der Zukunft, der kommenden Generation, befassen. Einem Leitbild entgegenzustreben bedeutet insofern nachhaltig zu handeln. Auch wenn das ein vielstrapazierter Begriff ist.
Unser Leitbild manifestiert unseren Willen, unsere Zukunft zu gestalten.
Dr.-Ing. André Müller über Werte und Zukunft des Unternehmens
Ist das die Perspektive des Ingenieurs?
Durchaus. Man wird Ingenieur, weil man gestalten will, zunächst im technischen Sinn, heute auch im unternehmerischen. Wir können eben nicht nur rechnen, es geht um den Kontext. Wir haben einen anderen Anspruch an unser Gegenüber und die Umwelt. Bauen ist ein soziologisches Thema, wir wollen die Welt unabhängig machen von fossilen Brennstoffen, und etwa die Wahl der richtigen Baustoffe gehört zu diesem Wandel. Da wird es ganz neue Investitionen in nachhaltige Produkte geben müssen. Und ich finde es immer wieder faszinierend, wie Architekten und Bauherren uns zu Höchstleistungen motivieren.
Da wären wir bei einem der Markenwerte: anspruchsvoll. Sie haben das Bauen als komplexe Aufgabenstellung beschrieben.
Es geht um den Willen zum Denken und zu Lösungen, die nicht auf der Hand liegen. Den Verweis, das hätte man schon immer so gemacht, mag ich gar nicht. Man muss alles neu denken, und zwar ständig. Dann geht es um konkrete Lösungen, die tatsächlich nachhaltig sind.
Unser Anspruch ist, zukunftsorientierte Lösungen zu finden und dafür alles immer wieder neu zu denken.
Interaktiv aufbereitete Daten
Zukunft heißt oft auch und vor allem digitale Zukunft. Wie steht es mit BIM? Wird es das Bauen revolutionieren?
Wir gehen mit Informationen anders um und können das Bauen anders organisieren. Digitalisierung ist nicht nur BIM, es geht um Prozesse insgesamt, nicht nur den digitalen Zwilling des Bauwerks. Prozesse im Büro werden sich verändern und auch Themen wie KI vordringen. Die Organisation selbst wird sich revolutionieren. KI kann uns von Routineaufgaben befreien, so dass wir kreativer arbeiten.
Der bessere Ingenieur ist also nicht der mit der größeren Erfahrung, sondern der, der kreativer an die Aufgabe herangeht?
Ich glaube tatsächlich, dass Kreativität eine große Rolle spielt, sie wird aber auch durch den Erfahrungsschatz möglich. Es geht immer darum, wie man mit Wissen umgeht, es hinterfragt und weiterentwickelt. Wenn wir uns mit Bauherren und Architekten auseinandersetzen, lehnen wir per se nichts ab, wir gehen dem Thema gerne nach und suchen Lösungen.
Anspruch heißt auch, sich gegenseitig zu fordern.
Brauchen Sie starke Gegenüber?
Ja. Das meine ich mit Anspruch. Auch wir haben Ansprüche an die Planungspartner, denn wir erarbeiten Lösungen auf Augenhöhe. Das macht Spaß, und wir wollen gefordert werden. Das Einfamilienhaus werden Sie bei uns nicht finden. Mich reizen Landmarks. Wir können modern sein und zugleich Tradition wahren. Man muss sich nur der Transformation stellen und etwa Mobilität anders gestalten: durchgängiger und nicht nur mit Fokus auf ein Verkehrsmittel.
Das wirkt offen und unkompliziert. Und dieser Markenwert findet sich ebenfalls bei Ihnen. Wie zeigt sich das in der täglichen Arbeit?
Man muss sich vom Klein-Klein lösen und neue Lösungen ermöglichen, ohne Scheuklappen und mit einem breiten Spektrum. Das ist unser Ziel.
Die Baugesetzgebung ist einen anderen Weg gegangen. Es wird komplexer.
Das ist unsere Chance als renommiertes Büro, mit unserem ganzen Know-how und mit einer transparenten Wissenskultur aufzutreten. Die Welt ist komplex, aber es geht um konkrete Entscheidungen, und die müssen wir angehen und können uns nicht hinter Paragrafen und Normen verstecken.
Komplexe Prozesse brauchen unkomplizierte Teamplayer.
Sie sprechen oft von „wir“, nichts geht ohne Team …
Absolut. Man darf sich nicht immer in den Vordergrund rücken, wir haben hier im Hause brillante Köpfe und viel Wissen. Die Kollegin hat es vielleicht schon viel besser gelöst, daher ist der Dialog wichtig. Zum Beispiel an der Kaffeemaschine, dort treffen wir uns spontan zu einem Erfahrungsaustausch, und zwar hierarchiefrei. Das macht uns agil. Wir wollen unkompliziert sein, ohne übertriebene Hierarchien, und alle Mitarbeiter sollen diese Markenidentität leben.
Wenn man die Wirtschaftsseiten aufschlägt, fallen viele Skandale ins Auge. Da wünschte man sich mehr Unternehmenswerte. Gerade der Ingenieurbau gründet auf Werten, auf Vertrauen …
Tatsächlich ist Integrität das Fundament für alles. Wertebasiert führen heißt auch, dass Kritik nicht unter den Tisch gekehrt wird, dass wir uns zusammensetzen und transparent und offen miteinander sprechen. Ich habe ein gläsernes Büro, die Tür steht immer offen. Es ist wichtig, dass wir Markenwerte leben.
Nachhaltig handeln heißt auch wertebasiert handeln.
Oder eben gar nicht mehr, weil es selbstverständlich geworden ist.
Das wäre in der Tat schön, wenn ich das erleben könnte. Aber die ideale, konfliktfreie und ressourcenschonende Welt ist schwer zu erreichen. Als Ingenieur versuche ich meinen Bereich zu gestalten – und es gibt nichts Ehrlicheres, als Lösungen auf physikalischen Axiomen – „Wahrheiten“ – aufbauen zu können. Die sind unumstößlich, wie einzelne unserer Markenwerte.